Donnerstag, 4. August 2011

Amsterdam - een lekkere ervaring

Das Wichtigste, was es laut dem Reiseführer auf meinem Schoß über Amsterdam zu sagen gibt:
  • ca. 1,5 Millionen Einwohner
  • 600.000 Blumenzwiebeln
  • 600.000 Fahrräder (150.000 Fahrraddiebstähle/ Jahr)
  • 206 Van Goghs
  • 22 Rembrandts
  • acht hölzerne Zugbrücken
  • und 15 Kanäle mehr als Venedig
Das Wichtigste, was es laut mir nach fünf Tagen über Amsterdam zu sagen gibt:
  • es gibt wahrscheinlich doppelt so viele Touristen wie Einwohner
  • und Fahrräder noch drei mal so viele
  • die Fähre braucht zwei Minuten vom Hafen bis direkt in die Stadt
  • holländische Pannekoeken sind mega lecker, kosten aber so viel wie die Liegegebühren für eine Nacht im Hafen
  • ein Freier hat sechs Minuten bei einer Prostituierten von Tür-auf-und-rein bis Tür-auf-und-raus
  • und das beste zum Schluss: direkt neben dem Hafen gibts das Tolhuis, ein alternativer Veranstaltungsort für Musik, Kultur und was sonst noch alles so kreativ sein könnte
Ich finde es hier einfach total super. Die Stadt hat irgendetwas Anziehendes. Normal habe ich immer das Gefühl von Großstädten verschluckt und dann wieder ausgekotzt zu werden, hier ist es aber ein angenehm sanftes Verdauen. Zum einen könnte man natürlich meinen, dass mir hier ordentlich viel Zeit verloren geht, weil ich eine ganze Woche hier bleibe. Aber wäre es nicht schlimmer, würde mir das verloren gehen, weswegen ich los gefahren bin? - Denn das war bestimmt nicht die Zeit. Natürlich zieht es mich weiter und ich freue mich auch schon auf Belgien und Frankreich, aber gerade hier im Niedergang sitzend, vor mir ein Teller frischer Waffeln, der Magen voll mit selbstgemachten Pannekoeken, auf dem Tisch zwei Kerzen und Jannes, der Gitarre spielt - da ist es doch egal wo ich bin.

Heute haben wir uns dem Druck der Masse hingegebn und Fahrräder ausgeliehen. Damit sind wir durch die Stadt geradelt, vorbei am ältesten Haus der Stadt, unzähligen Kanälen, einem Blumenmarkt, Capoiera tanzenden Männern bis zum Museum für (mehr oder weniger) zeitgenössische Kunst. Die Sammlung ist eher klein, hat aber damit eine ziemlich angenehme Größe, außerdem gibt es überall Erklärungen, was einen nicht ganz so ratlos vor Mondrian oder Bruce Naumann stehen lässt.
Als wir wieder rauskamen hatte es inzwischen angefangen zu regnen und trotzdem war es noch unglaublich warm. Ich glaube, langsam kommt der Sommer.
Am Wochenende ist hier das Gay-Pride-Festival, vier Tage Christopher-Street-Day non stop. Wir bekommen zwar nur noch den Anfang mit, aber zu den Drag Queen Olimpics sind wir am Start (bitte nicht wort-wörtlich verstehen!).

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