Sonntag, 21. August 2011

Hundewache


01:56 – In vier Minuten ist meine Wache vorbei. Die letzte Stunde war sogar ganz erträglich, bis auf dass ich immer wieder kurz eingenickt bin, aber die feuchte Kälte hält einen schon irgendwie wach.

05:45 – Obwohl ich drei Stunden Zeit hatte, habe ich ungefähr gar nicht geschlafen. Immer wenn ich gerade am einschlafen war kamen irgendwelche kranken Horrorphantasien – keine Ahnung woher, weil Grund sich Sorgen zu machen, gab es eigentlich nicht. Jetzt erst mal eine schöne Schüssel Müsli, dann bin ich auch wieder wach für die nächsten drei Stunden.

06:34 – Seit wir los gefahren sind, hatte ich kein anderes Schiff mehr gesehen, was einen in Anbetracht der seltsamen Wolken fast skeptisch werden lässt. Aber inzwischen hat sich doch ein kleines Fischerbötchen zu uns gesellt und die Sonne kommt auch demnächst dazu.

08:42 – Es ist nicht nur deprimierend, sondern auch noch schrecklich Nerven aufreibend. Wir machen exakt 0,0 Knoten Fahrt und weil mich das permanente Schlagen der Segel so aggressiv macht, habe ich inzwischen Kopfhörer auf und die Musik voll aufgedreht.

09:30 – Vor einer Stunde hätte ich Jonathan wecken sollen. Aber gerade lässt es sich ganz gut aushalten. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint endlich so warm, dass ich meine Polarexpeditionsausrüstung schon wieder ablegen konnte. Leider hat auch der Wind noch mehr gedreht, so dass wir jetzt kreuzen müssen, das aber immerhin mit 2 Knoten über Grund. Ich hoffe wir kommen vor Dunkelheit heute Abend an, das GPS ist da nicht sehr zuversichtlich.

14:02 – Guten Morgen, der Tag kann beginnen. Jetzt gibt’s erstmal Frühstück.



Das war gestern. Heute war Reinmachtag: Putzen, Wäsche waschen, Einkaufen, Duschen. Und dann gehts auch gleich schon wieder weiter. Geplant sind 100+ Seemeilen. Mal schauen, der Wind soll eh erstmal wieder von vorne kommen.

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