Sonntag, 31. Juli 2011

Das Wort zum Sonntag

Heute ist zwar nicht mehr Samstag und so ganz "vor laufender Kamera" ist es vielleicht auch nicht, aber das wäre wirklich peinlich geworden. Die SMS kommt von einer Freundin, die sich um meinen intellektuellen Anspruch an Bord sorgt.
Und hier das Ergebnis:

Freitag, 29. Juli 2011

Wir sollten jetzt lieber nicht wenden

Sowie ein kleines Kind erst auf die Herdplatte fassen muss, um zu verstehen, dass sie heiß ist, muss sich einer kleinen Merle erst die Leewante lösen, um zu verstehen, was der Unterschied zwischen Splint und Splintring ist. Wie die kleine Merle jetzt nämlich gelernt hat, ist es fast unmöglich, dass sich ein Splint von alleine aufbiegt und raus rutscht, bei einem Splintring reicht hingegen schon eine Strippe, die hängen bleibt und schwupps, baumelt der Draht lose.
Wie gut, dass klein Merle schon weiß, dass sie manchmal dämliche Sachen macht und deshalb ein wohl sortiertes Ersatzköfferchen besitzt. Gut gemacht kleine Merle, den Rest lernen wir auch noch.

Noch ne kleine Randnotiz: Amsterdam! Ich bin in Amsterdam!! WOOHOO, mein erstes Etappenziel ist erreicht.
Und ich habe es auch endlich geschafft ein kleines Video zu den Vorbereitungen zusammen zu schneiden.


Untitled from Merle Ibach on Vimeo.

Donnerstag, 28. Juli 2011

hoch hinaus

Etwas unerwartet kam heute eine sportliche Zwischeneinlage, aber weniger sportlich von mir, als von Peter, der an der Winsch kurbeln musste.
Heute beim Motoren im Kanal lag irgendwann eine seltsam geformtes Stück Metall mit einer Schraube an Deck, das keiner von uns zuordnen konnte.
Etwas später wollten wir dann die Segel als Unterstützung zum Motor setzen, was aber nicht wirklich ging. Die Genua ließ sich nur sehr schwer drehen. Noch ein bisschen später machte es dann endlich klick - zum Glück nicht wirklich, sondern nur in meinem Kopf. Ich hatte dieses Metallding nämlich doch schon mal gesehen als wir die Rollfockanlage zusammen gebaut hatten. Lang war's her.
Die Bauanleitung war dann noch so nett mir zu erklären, dass es ein Teil von ganz oben an der Mastspitze war. Nachdem wir angelegt hatten, hat mich Peter dann den Mast hochgezogen. Der Weg hoch hat bestimmt eine halbe Stunde gedauert, weil wir dauernd Pausen machen mussten. Ich hatte einfach zu sehr Angst und mit einem Mal kamen Zweifel über die wirkliche Haltbarkeit meines Kahns, der ja sowieso gerade am auseinander fallen ist.
Nach viel Zittern und peinlichem Kreischen habe ich es dann geschafft alles wieder zurück zu biegen und das Ding wieder ranzuschrauben in der Hoffnung, dass es für immer halten möge.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Noch schwimmen wir

Wegen meiner vielen kleinen undichten Stellen hatte ich gestern mit einem Fachmann telefoniert. Er meinte:Für mich hört sich das eher an wie ein Sieb, als ein Boot. Und ganz unrecht hat er damit auch nicht. Fließen tut es von: den Mastbolzen, dem Bug, dem Wassertrank, die Scheuerleiste, einigen Schrauben und der Welle. Wobei wir das mit der Welle erst gestern heraus gefunden haben. Unser Nachbarboot hatte uns zum Essen eingeladen und zu sehr leckerer Fischsuppe gab es auch noch den Tipp sich mal die Stopfbuchse an zu schauen. Hätte mich gestern morgen jemand gefragt wo die Stopfbuchse ist hätte ich gefragt: Was Stopf-? Und wieder bin ich mal schlauer geworden,denn er hatte recht. Wir mussten die gesamte Hundekoje ausräumen um von hinten her an de Motor zu kommen und da tropfte es. Was für ein gruseliges Gefühl. Jetzt war es nicht mehr nur das Regenwasser von oben, sondern auch noch das Seewasser von unten. Nach Anleitung unserer Nachbarn zog ich die Schrauben an der Dichtung um eine 3/8 Umdrehung an (wir sind noch am diskutieren ob es 3/8 oder 7/16 waren) und gingen schlafen.
Jetzt sind wir auf dem Kanal. Links eine Herde Kühe, rechts eine Herde Kühe und wir im Konvoi mit ca. zehn anderen Schiffen. Bisher hat sich kein Tropfen mehr gemeldet. Damit wir aber regelmäßg noch nach schauen können, liegt der gesamte Inhalt der Hundekoje im Cockpit verteilt. Zum Glück sitze ich vorne in der Hängematte in der Sonne, ich glaube hinten wäre kein Platz mehr für mich.




Und hier noch einen kleinen Eindruck von dem, was uns jetzt die nächsten Tage erwarten wird - ein gesellschaftlicher Querschnitt der holländischen Kultur.

Grundsehn

grün ist der eigentliche Plan gewesen und rot, das was draus geworden ist
der Wetterbricht im Nachhinein
Morgens sah das alles noch ein wenig anders aus. Wir wollten von Juist nach Delfzijl, ganz gemütlich in zwei Tiden. (Dieses Tidenzeug ist wirklich ein merkwürdiges Thema, wenn ich es verstanden habe, werde ich es schreiben.) Aber aus irgendwelchen rechnerischen Gründen und Wind und Strom und Untiefen und sonst was für Faktoren hatten die Holländer, mit denen wir unterwegs waren, und wir uns umentschieden und wollten einen Zwischenstopp auf Borkum einlegen. Dort wollten wir dann bis zum nächsten Hochwasser abwarten und noch einen kleinen Mittagsschlaf einlegen, denn wir waren um kurz nach fünf gestartet. Als wir dann aber vor Borkum waren und die Hafeneinfahrt schon quasi sehen konnten, drehten die Holländer plötzlich um - wir waren zu spät, es war schon zu flach, wir würden nicht mehr über die Untiefe kommen.
das GPS hat unsere Route mitgetrackt, allerdings ohne Karte

Ankern oder außen rum? Bei 2-3 Bft und SW-Wind hier in der Abdeckung würde das draußen ungefähr eine Winstärke mehr geben und dazu noch etwas Welle. Ankern würde hingegen bedeuten, dass wir heute nicht mehr nach Delfzijl kommen würden, das heißt das frühe Aufstehen wäre für umsonst gewesen und die Wahrscheinlichkeit wäre hoch trocken zu fallen. Nö, fahrn wa außen rum! - Wie blöd. Es war nicht eine Windstärke mehr, sondern zwei bis drei, die Welle war auch nicht nur etwas, sondern ebenfalls etwas mehr und da der Wind inzwischen nicht mehr aus SW sondern aus NW kam, kreuzten wir nun nicht im Windschatten mit Strömung von hinten gegen 5 Bft Wind und Welle an. Zwischen den Inseln gibt es eine Fahrrinne die tief genug ist, dass man dort bei jedem Wetter fahren kann, aber sie ist nicht wirklich breit und zum kreuzen eher suboptimal. Peter hing schnell in den Seilen, wendete aber alle fünf Minuten tapfer mit. Links und rechts brachen sich die Wellen über dem Land, das durch die Ebbe schon frei gespült worden war. Ab und zu sprachen wir mit den Holländern per Funk, dass noch alles ok ist und weiter gings, immer in der Nähe der Holländer. Zwischendurch kamen Regenschauer, die noch mal ordentlich Wind mit sich brachten. Erstaunlicher Weise ging es mir bei der gesamten Aktion ziemlich gut. Mir wurde weder schlecht, noch hatte ich das Gefühl das Boot nicht unter Kontrolle zu haben. Auch wenn ich öfter dachte Hm, irgendwie nicht so schön hier., war ich mir immer sicher in dem was ich tat. Es war trotzdem mega anstrengend und als wir nach 5 1/2 Stunden auf Borkum endlich ankamen war ich tot. Beim Kreuzen war mir wieder die Mahnung eingefallen, die mir in Berlin mit auf den Weg gegeben wurde: Versuche niemals bei vier Windstärken von vorne auf die Nordsee raus zu kreuzen, es kann zu Grundsehn kommen. Das würde bedeuten, dass man oben von einer Welle im Wellental kein Wasser, sondern Boden sieht - und das war definitiv meine größte Angst. Im letzten Stück hatten wir nochmal einen ordentlichen Versatz nach Lee Richtung Insel gemacht und waren unschön schnell auf sie zu getrieben. Immer öfter brachen die Welle unter uns weg, türmten sie sich steil auf und wenn ich nach links zum Land schaute, war da fast nur noch weiß zu sehen. Das musste das Flach sein, das ich auf der Karte gesehen hatte. Umso beruhigender war es das Fahrwasser westlich von Borkum endlich zu erreichen.
die Strecke bis zum weißen Pfeil dauerte genauso lang, wie dann bis zum schwarzen
Als wir nach einer halben Stunde schon wieder von der Insel ablegten, überließ ich Peter das Steuer. Ihm ging es inzwischen wieder einigermaßen und ich konnte schlafen.

Montag, 25. Juli 2011

Peters Kochstudio Teil II - heute: Hipp, Hipp - Hurra!

Serviert werden heute Tagliatelle mit Brokkoli an Seelachsfilet, sowie Bio-Kartoffeln an Bio-Karotten an Bio-Rind, gekocht und zubereitet nach Peters Hausmacherart.

Sonntag, 24. Juli 2011

duschfein

Zum Vergrößern draufklicken.
Gerade bin ich mir gar nicht sicher, ob ich schon was zum Thema Duschen geschrieben habe - wahrscheinlich, weil das eins meiner Lieblingsthemen ist. Und weil es eins meiner Lieblingsthemen ist habe ich beschlossen zu jeder Dusche zwischen zu Hause und dort, wo ich ankomme eine Bewertung abzugeben, ganz objektiv versteht sich. http://merle-ibach.de/im-test
Außerdem habe ich mich in einer hochwissenschaftlichen Arbeit mit der Frage auseinander gesetzt, was eine gute Dusche eigentlich ausmacht.
Und ob ihr selbst eine Dusche erster Klasse seid, könnt ihr in folgendem Dusch-Psychotest testen: "Hast du das Zeug zur Superdusche?" .
Unglaublich, was so ein paar Tage Regen alles an produktiver Sinnfreiheit freisetzen können! Aber heute solls weiter gehen.

Samstag, 23. Juli 2011

Norderney, du bist mir eine!

Wir sind eingeweht. Um uns herum wackeln die Boote, Fallen klappern, Windgeratoren drehen so schnell, als würden sie gleich mitsamt der Boote abheben wollen, es regnet und selbst die Kaninchen haben sich irgendwo versteckt, die sonst unentwegt über die Wiesen und Straßen hoppeln.
Da dachten wir uns, wenn man schonmal auf so einem Inselchen fest hängt, kann man die Zeit auch nutzen um sich einen kulturellen Eindruck einer typisch ostfriesischen Insel zu verschaffen.
Und hier das Resultat in Form eines Flyers für ein Wochenende auf der Insel mit allem drum und dran, von Verpflegung und Unterkunft bis zum Programm. (Alle Informationen stammen aus dem Inseljournal He! Norderney).
   
Zum vergrößern einfach draufklicken - die Liebe liegt im Detail.

Daylife
Außerdem haben wir auf unseren ausgedehnten Inselrundgängen festgestellt, dass die Inselbewohner einen Hang zu unbändigem Humor und Selbstironie haben. Hier eine kleine Kostprobe:







Nightlife 
Und wenn man schonmal die Zeit hat so ein Inselleben in vollen Zügen genießen zu dürfen, darf natürlich auch das Nachtleben nicht zu kurz kommen.

im Insel-Keller fliegt die Kuh

"Was ich hab? - Ich hab, ich hab Style und das Geld!"


Bordlife
Peters Kochstudio - heute: Würstchen im Käsemantel

Donnerstag, 21. Juli 2011

Lutsch mich, ich bin ein Salzbonbon!

Peter (mein Mitsegler) möchte, dass ich den heutigen Blogeintrag damit beginne, was für eine faszinierende Farbe die Seekrankheit seinem Innersten entlockt hat - ich verzichte darauf lieber.
So viel Wind war heute eigentlich gar nicht, obwohl immerhin zum Nachmittag 5-6 angesagt waren. Viel mehr hatten wir bei der Einfahrt nach Norderney ernsthafte Probleme, weil das einzige, was uns bewegte die Strömung war und die kam von der Seite. Mein Stolz hatte mir allerdings verboten, den Motor anzuwerfen.
Trotzdem waren wir draußen gut durch geschaukelt worden. Die Fähren bringen Wellen von allen Seiten, die zwar schon viel sanfter bei uns ankommen, aber in Verbindung mit dem Frühaufstehen und dem überall klebenden Salz nichts für schwache Mäglein ist - wie gut, dass ich so ein Seebär bin.
Wir haben gestern Abend ungefähr zwei Stunden herum gerechnet und Leute mit Fragen belästigt, bis wir unseren heutigen Masterplan zusammen hatten. Hier die Zusammenfassung:
  • Hochwasser/ Niedrigwasser Wangerooge: 04:30 Uhr/ 10:00 Uhr
  • Niedrigwasser/ Hochwasser Norderney: 10:30/ 16:00
  • Strecke: 34 sm
    • Abfahrt: 06:30 Uhr
    • Ankunft: 14:30
    • Fahrzeit: 8 h
      • zu fahrende Mindestdurschnittsgeschwindigkeit: 4 kn/h

Gedankengang klar? Eben, ist ja auch einfach und genauso enfach hat's auch funktioniert.
Jetzt sitzen wir auf Norderney in einer Eisdiele, was man halt abends um 23:36 so macht bei gefühlten 15°C, aber lecker wars. Wir haben leider noch niemanden gefunden, der Lust hatte uns seine Fahrräder zu leihen, deshalb werden wir den Rückweg jetzt zu Fuß antreten und dann ins Bettchen fallen und uns freuen, denn: morgen ist ausschlafen angesagt! (Und übermorgen wahrscheinlich auch).


Untitled from Merle Ibach on Vimeo.

Mittwoch, 20. Juli 2011

L'Hommage à tous

Eigentlich sollte das eine Lobeshymne an mich selbst werden. Weil ich die letzten Tage anscheinend alles immer etwas schwarzmalerisch dargestellt habe, als würde nichts funktionieren, dachte ich heute einfach alles revidieren zu können - könnte ich auch, will ich aber gar nicht. An Bord läuft alles, was laufen muss und sogar ein bisschen mehr. Ja, das GPS sieht etwas geflickt aus, aber es zeigt die Koordinaten, als würde es keinen Morgen geben. Am Boot ist alles heile, es ist kein neues Wasser rein gekommen - wie gesagt es läuft alles, nur ist es mein eigener Drang der immer mehr will. Ich bin noch zu nah an der Stadt. Mir fällt es wirklich schwer von dem Immer-Mehr-Rythmus Abstand zu nehmen. Gibt es doch so viel, was ich noch zu tun habe, für das Boot, für die Uni, für zu Hause, für jetzt und für die Zukunft. Aber gibt es das wirklich? Ist nicht genau das der falsche Ansatz? Ich sollte mich doch viel eher auf das konzentrieren, was ich wirklich will, dafür bin ich doch hier: Segeln und Schreiben - sonst nichts. Und wenn die Zeit da ist, kann auch mal gebastelt werden.
So habe ich zum Beispiel heute endlich den GPS-Tracker angeschlossen bekommen - der zeigt jetzt oben auf der Internetseite immer an, wo ich gerade bin und sendet zwei mal am Tag von alleine - und trotzdem bin ich nicht wirklich zufrieden.

Aber zurück zur Lobeshymne an mich. Ein bisschen stolz bin ich ja schon auf mich. Zum einen hat unser erster Tagestörnplan unter Tideneinfluss hervorragend geklappt (sozusagen auf die Minute genau, später hätte es nicht werden dürfen) und zum anderen habe ich mich an mein Bordstromnetz getraut, um den Tracker anzuschließen, der nach zwei Stunden rumprobieren sogar wirklich angefangen hat zu blinken. Eigentlich wollte ich das Ding gar nicht verdraten, weil die Kabel so schön bunt aussehen, sechs verschiedene Kabel in sechs verschiedenen Farben, also 6! Möglichkeiten (mathematisch richtig ausgedrückt?) und dazu noch eins in silber-glitzer - wenn das kein Traum ist. Aber ich habe mir ein Stück abgemacht, damit ich mir das irgendwo hinhängen kann. Trotzdem habe ich immer noch nicht richtig aufgeräumt, die Karten sortiert und meine Uhr hat heute ihren Geist aufgegeben.

Ja und?! Es viel zu schön hier, um gegeneinander aufzurechnen, was alles gut läuft, oder schlecht, oder ob ich toll bin, der Rest der Welt oder doch niemand. Heute auf dem Wasser war die Antwort so selbstverständlich, wie das Schlagen einer nichtausgebaumten Genua auf Vorwindkurs: das Leben ist schön, mit allen Ja's, Nein's, Falsch's und Richtig's.

Da fällt mir ein, ich habe meine Miete noch nicht überwiesen - verdammt. Vielleicht sollte ich das mit dem Radikalbruch Stadt/ Boot doch etwas sanfter angehen.

Dienstag, 19. Juli 2011

Entschuldigung, wo sind denn hier die Toiletten?

Die Tide setzt einem ganz schön zeitliche Grenzen. Gestern Nacht erst um halb eins in Glückstadt eingelaufen, gings heute um kurz nach acht schon weiter. Da muss man echt sehen, wo man bleibt - nichts hier mit Larifari: ich-stehe-auf-wann-ich-Lust-habe. Was Gutes hat's ja, wir haben jetzt noch einen ganzen Tag in Cuxhafen.
Aber hier noch zwei kleine wertvolle Tipps von gestern Nacht

1. für alle, die mal in Glückstadt ganz dringend pipi müssen:
Einfach den Steg runter, die Rampe rauf, dann links, über die Brücke, rechts dir Treppe hoch, die Straße runter, links über die Schleuse, rechts die Straße weiter, vor der Mühle ein Treppchen runter, links ums Haus herum und dann den Code nicht vergessen.

2. für alle, die vorhaben nachts in Glückstadt einzulaufen:
Lasst es! Zumindest, wenn das einzige Navigationsgerät die Augen und weder Plotter noch GPS vorhanden sind.

(Das eine haben wir jetzt erst zum laufen gebracht und beim anderen habe ich einen Kontakt abgebrochen.)

Montag, 18. Juli 2011

mit Motoröl schmiert's auch nicht besser

Nicht, dass ich versucht hätte meine Rollfockanlage mit Motoröl zu bearbeiten, oder meine Sprayhood damit zu flicken, aber produktiv gesehen, wäre wohl das Selbe bei raus gekommen. Trotz allem Wirrwarr haben wir aber vor guten zwei Stunden abgelegt und fahren die Elbe runter Richtung Glücksstadt - Welt, ich komme...





Thorsten und Gerald versuchen genauso erfolglos wie ich, das Vorstag noch weiter zu spannen.
Geschenke! - zumindest auf Zeit. Für die segeln werde ich ein paar Sachen auf Beständigkeit testen.
Bereit würde ich sagen.

Sonntag, 17. Juli 2011

Konfuzius sagt

Erste Erkenntnis des Tages: die Elbe ist ein Tidengewässer
Wir hatten noch ein paar Stunden in Geestacht auf das Hochwasser zu warten. Dort ist eine Schleuse und ab dort beginnen die Gezeiten. Hinter der Schleuse hatten wir festgemacht und freuten uns über die Sonne. Eine Weile später kam ein Freund vorbei, der gerade in Hamburg ist, um mit zu fahren und noch ein bisschen später kamen noch zwei Freunde mit dem gleichen Ziel. In der Zwischenzeit waren die Fender verrutscht und ließen sich nicht mehr zwischen Boot und Poller klemmen, so ganz verstand ich das nicht, hatte es doch eben noch alles gepasst. Irgendwann fiel mir dann auf, dass die Festmacher ganz schön straff aussahen. Als ich sie löste gab es einen kleinen Platsch und das Boot rutschte einen halben Meter tiefer. Es ist doch immer wieder erstaunlich was diese alten Seile und Klampen so aushalten.


Zweite Erkenntnis des Tages: die gelben Kreuze dienen lediglich der Verschönerung der Landschaft
Ich hatte es total satt immer nach den gelben Kreuzen an Land zu fahren, aber noch weniger Lust hatte ich aufzusetzen, deshalb fuhr ich brav weiter Zickzack. Irgendwann erbarmte sich einer meiner fünf Leichtmatrosen und nahm die Verantwortung auf sich – es passierte natürlich nichts.

Dritte Erkenntnis des Tages: Wind von der Seite stört eine vertikale Aufwärtsbewegung
Wir waren ziemlich spät in Hamburg angekommen und legten das Schiff in den City Sport Hafen, was ziemlich toll ist, weil es wirklich direkt in der City ist. Am nächsten Tag (gestern, Samstag) kamen ein paar Freunde und Bekannte vorbei und wir versuchten den Mast zu stellen. Ja, wir versuchten es, letztendlich auch mit Erfolg, aber der erste scheiterte mit der Mastspitze im Wasser: der Mast war ein bisschen schwerer, der Wind ein bisschen stärker und wir ein bisschen weniger. Danach rüsteten wir von vier auf sieben starke Leute auf, machten doch die Oberwanten fest und dann klappte es auch alles wunderbar.

Vierte Erkenntnis des Tages: schlafen können wir auch noch morgen

Freitag, 15. Juli 2011

C:\Program Files\Spiele\Elbe

So dramatisch, wie es sich bisher angehört haben muss, ist es gar nicht. Eigentlich ist es sogar sehr toll alles. Klar, der Motor hatte zwischen durch keine Lust mehr, aber zumindest gestern ist er zehn Stunden am Stück durchgelaufen ohne sich zu beschweren - das mit den Löchern im Filter muss wohl funktioniert haben. Und gut, das Wetter ist vielleicht auch nicht so bombe und dass ich mein Handy versenkt habe auch nicht, aber trotzdem ist es einfach mal die beste Kanalfahrt die ich bisher erlebt habe, in meinem kurzen Seglerleben. Deshalb ist es auch nicht so schlimm, dass wir noch ein Tag länger brauchen werden.
Auf der Elbe zu fahren ist irgendwie seltsam. Obwohl sie ziemlich breit ist, muss man sich die ganze Zeit auf einer Seite halten und immer wenn es ein Kreuz an Land gibt, muss man die Seite wechseln, so dass man die ganze Zeit wie auf Schienen Zickzack fährt. Mir wurde voll die Panik davor gemacht, aber so schlimm ist es dann doch nicht. Ich habe einmal aus Versehen ein Kreuz verpasst, weil wir gerade über Torten geredet haben und es ist nichts passiert... Man kommt sich halt vor, wie in so einem 90er Jahre Computer Spiel nur mit besserer Grafik.
Heute Nacht haben wir in Neu Darchau übernachtet (keine Ahnung, wo das ist) und heute wollen wir wirklich noch ankommen. Gerade sind wir allerdings immer noch in Neu Darchau und müssen und auch gar keinen Stress machen, weil wir eh noch Ewigkeiten aufs Hochwasser in Hamburg warten müssen und so haben wir gerade das Frühstück beendet und werden langsam aufräumen und ablegen: HAMBURG ICH KOMME!

Mittwoch, 13. Juli 2011

tausend mal berührt, tausend mal ist nichts passiert

tausend und eine Nacht
und es hat bluuuub gemacht...
Falls mich jemand erreichen will, das geht jetzt nicht mehr, zumindest nicht auf meinem Handy, das hat sich selbst seebestattet

ab jetzt bitte hier:
0151/14451442

Dienstag, 12. Juli 2011

Hallo Motor, hier ist Merle

Ja, ich wollte es auch nicht glauben, als ich entspannt am Niedergang saß und einfach vor mich hin döste, leider half auch kein weghören, das geht nämlich bei einem so durchdringenden Piepen nicht. Im Gegensatz zum letzten Jahr, wusste ich nur diesmal woher es kam und so saß ich nur da und dachte: Och nö...!
Der Motor war mal wieder überhitzt, aber anstatt irgendetwas zu machen oder eine Lösung nachzudenken, stellte ich den Motor aus und lies uns treiben. Ich hatte keine Lust über so etwas nach zu denken, sollte doch eine Lösung zu mir kommen - kam aber nicht. Und so brachte meine Schwester den Anker aus und ich setzte mich an die Operation am offenen Herzen. Viel bei rum kam nicht, aber beim nächsten Mal anmachen nach einer Stunde blieb er ruhig - zumindest für die nächsten vier Stunden.
Jetzt stehen wir in Pritzerbe an der Havel, haben vorsichtshalber eine Plane aufgespannt, weil es morgen regnen soll und wir mit Sicherheit seltsames Zeug machen werden.
Hier eine kleine Checkliste zu der bisherigen Diagnose der Krankheit:
  • Impeller - läuft
  • Öl - ist auch gut
  • Ölfilter - neu
  • Wasseransaugventil - ist frei
  • Thermostat - gibts nicht mehr
  • Wasserfilter - ist neu - AHA! zumindest ist das der Ansatz für des Problems Lösung, Der Wasserfilter ist nicht unbedingt gemacht für diese Aufgabe und laut der Pritzerber-Leute eher eni Trinkwasserfilter. Und jetzt die Idee: da kommt einfach nicht genug durch - wenn es das einfach ist, würde ich mich ganz schön freuen.

los, oder was?!