Donnerstag, 21. Juli 2011

Lutsch mich, ich bin ein Salzbonbon!

Peter (mein Mitsegler) möchte, dass ich den heutigen Blogeintrag damit beginne, was für eine faszinierende Farbe die Seekrankheit seinem Innersten entlockt hat - ich verzichte darauf lieber.
So viel Wind war heute eigentlich gar nicht, obwohl immerhin zum Nachmittag 5-6 angesagt waren. Viel mehr hatten wir bei der Einfahrt nach Norderney ernsthafte Probleme, weil das einzige, was uns bewegte die Strömung war und die kam von der Seite. Mein Stolz hatte mir allerdings verboten, den Motor anzuwerfen.
Trotzdem waren wir draußen gut durch geschaukelt worden. Die Fähren bringen Wellen von allen Seiten, die zwar schon viel sanfter bei uns ankommen, aber in Verbindung mit dem Frühaufstehen und dem überall klebenden Salz nichts für schwache Mäglein ist - wie gut, dass ich so ein Seebär bin.
Wir haben gestern Abend ungefähr zwei Stunden herum gerechnet und Leute mit Fragen belästigt, bis wir unseren heutigen Masterplan zusammen hatten. Hier die Zusammenfassung:
  • Hochwasser/ Niedrigwasser Wangerooge: 04:30 Uhr/ 10:00 Uhr
  • Niedrigwasser/ Hochwasser Norderney: 10:30/ 16:00
  • Strecke: 34 sm
    • Abfahrt: 06:30 Uhr
    • Ankunft: 14:30
    • Fahrzeit: 8 h
      • zu fahrende Mindestdurschnittsgeschwindigkeit: 4 kn/h

Gedankengang klar? Eben, ist ja auch einfach und genauso enfach hat's auch funktioniert.
Jetzt sitzen wir auf Norderney in einer Eisdiele, was man halt abends um 23:36 so macht bei gefühlten 15°C, aber lecker wars. Wir haben leider noch niemanden gefunden, der Lust hatte uns seine Fahrräder zu leihen, deshalb werden wir den Rückweg jetzt zu Fuß antreten und dann ins Bettchen fallen und uns freuen, denn: morgen ist ausschlafen angesagt! (Und übermorgen wahrscheinlich auch).


Untitled from Merle Ibach on Vimeo.

2 Kommentare:

  1. Hallo Merle,
    finde Deine Berichte super, flüssig geschrieben, fähig zur Selbstironie, optimistisch und unbeschwert. Du schreibst auch darüber, was nicht so gut geklappt hat, was ich gut finde. Der Segler erinnert sich an eigene Pannen und der Laie wird vielleicht vor allzu romantischen Vorstellungen bewahrt.
    Ich bin übrigens der alte Segler Helge (71!,soll nicht Fakultät bedeuten, aber trotzdem viel), dessen Vater der Erstbesitzer Deiner Lille My war. Treibe mich mit Ilse auf unserer S.Y. Mathilda zur Zeit an der schwed. Ostküste herum. Wir sind gestern Richtung S um Landsort herum gesegelt und haben heute Nacht vor Anker im Schutz einer Schäre bei Oxelösund ein wirklich schweres Sommer-Gewitter überlebt.
    Herzliche Grüße an Dich und Deinen Begleiter senden Ilse und Helge L.

    PS.: Mein Bruder Lutz, immerhin 5 Jahre jünger, will es noch abenteuerlicher. Er ist einhand bis Torshavn gesegelt, war in Stonoway und treibt sich jetzt aber in den vergleichsweise sicheren Gewässern des Kaledonischen Kanals in Schottland herum. Manche mögens kalt.

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  2. hi merle, kennst du den blog? der segelt mit dir.
    http://www.rancho-relaxo.at/
    weiterhin gute fahrt und quäl deinen mitsegler nicht so. ;)
    tja, ja, immer die crew ;)

    Hi helge, hab deine bruder nicht getroffen war gerade auch in Schottland.
    gruss andreas
    www.slisand.blogspot.com

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